Die Vierte: Du bist keine Option

Neu im YessYess Verlag: „Das habe ich noch nie gemacht – das wird gut“
12. November 2025
Solange Gott ein Mann ist
13. November 2025
Neu im YessYess Verlag: „Das habe ich noch nie gemacht – das wird gut“
12. November 2025
Solange Gott ein Mann ist
13. November 2025

Dieser Text ist ein Auszug aus meinem Buch:
"Das habe ich noch nie gemacht, das wird gut ..."

Du bist keine Option – du bist Priorität. Du bist nicht einfach nur so da, zufällig und ohne wirklichen Nutzen für die anderen, für die Gesellschaft. Du hast eine Aufgabe in diesem Leben. Du schüttelst ungläubig den Kopf: Eine Aufgabe, ich? Ja, genau du und das ist die eine Aufgabe, die niemand sonst erfüllen kannst, sondern nur du.

Diese Aufgabe ist so einzigartig, wie dein Daumenabdruck, wie vielleicht auch dein Lächeln und deine Stimme. Das ist deine Priorität.

Niemand und ich meine wirklich NIEMAND kann deine Aufgabe im Leben für dich erleben und übernehmen, das kannst nur du.

Du fragst, immer noch etwas ungläubig: „Und wie kann ich herausfinden, was meine einzigartige Aufgabe im Leben ist, wenn es denn überhaupt so etwas gibt? Und wann sollte ich damit anfangen?“

Lass uns zunächst mit dem „Wann“ beginnen.

Und hallo, Überraschung! Die beste Zeit des Lebens, diese Aufgabe deines Lebens zu finden, ist JETZT.

Genau, du hast richtig gehört: Die beste Zeit ist jetzt. Denn jetzt hast du die Lebenserfahrung, die du brauchst, um in dich hineinzuhorchen. Egal, wie „jung“ oder „alt“ an Jahren du bist, ob du auf der Höhe deines Lebens stehst, nach deiner Meinung deinen Zenit schon hinter dir hast oder gefühlt doch erst in deinen „Kinderschuhen“ steckst.

Jetzt hast du, wenn du bis hierhin gelesen hast, die nötigen Gedanken und Anstöße, um genau das herauszufinden.

Warum bist du hier?

Was ist es, was nur du kannst und womit du die Welt ein kleines bisschen besser und lebenswerter machst?

Womit die Welt ein kleines bisschen mehr ein Ort des Friedens für alle wird?

Denn das ist die Funktion, die deine ureigene Lebensaufgabe hat, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Stell dir einmal vor, jeder und jede auf dieser Welt würde in diesem Moment in sich gehen, um genau das tun: die Welt mit ihrer speziellen Aufgabe ein Stück besser und friedlicher zu machen. Das wäre doch das Paradies, oder?

Ich höre deine gedanklichen Einwände.

Du kennst sie selbst allzu gut, deswegen brauche ich sie hier nicht aufzuzählen, denn ich will sie ja gerade nicht unterstützen. Ich möchte das Ganze eher logisch betrachten:

Wenn du daran glaubst, eben keine Option zu sein, sondern Priorität, dass  deine Lebensaufgabe keine Option, sondern Priorität ist, dann wirst du alles daran setzten im Sinne deiner Priorität zu leben und zu handeln. Solange es das Ziel ist, die Welt ein kleines Stückchen besser und friedvoller für alle zu gestalten, ist alles, was du als deine Lebensaufgabe, deine Priorität erlebst, das Richtige.

Wenn das für dich stimmt, darf es doch auch für jeden und jede gelten. Also kann jeder und jede genau jetzt auch damit beginnen, sich selbst nicht als Option, sondern als Priorität zu sehen, dessen Lebensaufgabe es ist, wie auch immer oder besser gesagt, wie nur er oder sie es machen kann, die Welt ein Stück lebenswerter für alle zu machen. Und was resultiert daraus? Doch wohl das Paradies.

 

Und es brauchen noch nicht einmal alle gleichzeitig anzufangen. Wenn nur eine kleine Menge von Menschen damit anfängt, schlägt das Wellen und diese Wellen münden über kurz oder lang in eine Veränderung unserer ganzen Gesellschaft hin zu mehr Frieden und zu einer lebenswerten Welt für alle. Denk nur einmal an die Lachwelle, die ich dir schon vorgestellt habe ...

Die Herausforderung ist allerdings, dass du dafür mit herkömmlichen Denken brechen darfst und mit dem Außen, das dich so oft schon nur als Option gesehen.

Als Option z.B.  für ein „liebes“ Kind, das die eigenen Träume, den eigenen Lebensplan der Eltern erfüllt und perfekt macht.

Als eine Option für ein gutes Zeugnis, für eine weiterbildende Schule, für eine Lehre, für ein Studium. Als eine Option als Kandidatin bei einer Stellenbesetzung oder als zukünftige Partnerin.

Alles Optionen, die sich sicher bei vielen häufig zerschlagen haben.

Unser ganzes Leben ist teilweise zugestellt von Optionen: Unbewusst übernehmen wir dieses Denken in Optionen:

Ich könnte dies machen oder vielleicht doch besser das?

Urlaub an der See oder lieber in den Bergen?

Ich könnte diesen Partner haben, vielleicht aber auch jenen. Oder abwarten, vielleicht kommt ja einer der perfekt ist.

Genauso in der Arbeitswelt: Ich könnte diese Stelle annehmen oder die nächste oder ich warte mal gab, was sonst noch so auf dem Markt.

So verdödeln wir unsere kostbare Lebenszeit mit Optionen.

 

Wie erfindest du dich jetzt aber als Priorität?

Sage es dir laut vor: Ich bin keine Option, ich bin Priorität. Schreib es an deine Pinwand.

Fühl am besten genau hinein in  diesen Satz. Was macht das mit dir? Wenn du genau hin fühlst, kann es sein, dass du plötzlich eine ganz neue Perspektive bekommst, dass sich deine Welt, deine Gedanken öffnen, dass allein dieser Gedanke erheblich was ändert.

Schau noch genauer hin. Was ändert sich? Deine Einstellung zu dir selbst vielleicht. Kannst du es fühlen, dass du mit diesem Gedanken mehr Bedeutung erlangst? Das dein Leben mehr Bedeutung erlangt?

Du bist kein Zufallsprodukt, keine Laune der Natur!

Und dabei ist es egal, ob deine Eltern dich wirklich gewollt haben und dich mit Liebe überschüttet haben. Oder ob du eben nur ein lästiges Übel warst. Natürlich ist es schwieriger sich selbst als Priorität zu sehen, wenn man Zeitlebens eben nur ein lästiges Übel war. Natürlich ist dieser Gedanke der Priorität einfacher zu denken, wenn du liebevolle und wertschätzende Eltern hattest.

Aber im Grunde kommt es auf deine Eltern gar nicht an – es kommt auf dich an. Wie denkst du über dich? Übernimmst du die Deutungen deiner Eltern? Warum tust du das?

Wichtiger als die Meinung deiner Eltern ist definitiv deine eigene Meinung von dir, deine eigene Sicht auf dich.

Wenn du bisher das Außen gebraucht hast, um deinen Wert an sich zu sehen, so ist es JETZT an der Zeit umzudenken.

Du brauchst keine liebevollen Eltern im Hintergrund. Du brauchst keine Lehrer, die dich gefördert und unterstützt haben. Du brauchst keinen Partner, der deinen Lebensunterhalt finanziert, ohne den du verloren wärest. Du brauchst keine Kinder, die von dir abhängig sind und die dir das Gefühl geben müssen, gebraucht zu werden.

Du brauchst nur dich und deine Meinung über dich selbst – deine liebevolle Meinung über dich selbst. Auf die Gefahr hin, mich jetzt zu wiederholen:

Du brauchst nur deine eigene Liebe, deine eigene Wertschätzung, deine Güte, dein Mitgefühl, deine Dankbarkeit dir gegenüber. Alles andere ist Makulatur.

 

Es können dich unzählige Menschen lieben, wenn du dich nicht selbst liebst, wird dir das nicht genug sein und du wirst immer mehr, immer weiter nach Bestätigung suchen, dass du liebenswert bist. Und damit immer weiter nach dem perfekten Partner. Um dann nach kurzer Zeit festzustellen, dass du für ihn nur eine Option warst oder dass dich seine hingebungsvolle Liebe nur einengt.

 

Und dabei eines vergisst:

Nur du selbst kannst dir das geben, was du wirklich brauchst – deine eigene Liebe.

Und ich weiß, das ist nicht  einfach, das musst du mir nicht erzählen. Aber du kannst die ersten Schritte machen, über deine Widerstände hin weg – JETZT.

Was sind die ersten Schritte?

Du darfst aufhören, dich selbst ständig runterzumachen, du darfst aufhören, dich zu kritisieren, du darfst aufhören, dir vorzumachen, dass du erst noch besser werden musst, um dieser Ausgabe gerecht zu werden. Du darfst aufhören, andere erst dann zu lieben, wenn sie dich lieben. Du darfst aufhören, unter vielen Optionen zu ersticken.

 

Wenn du dich auf den Weg machst, entdeckst du vielleicht ganz unerwartet, wieviel Liebe du in dir hast, entdeckst du vielleicht, dass du dein Gegenüber einfach lieben kannst, ohne dass er oder sie eine perfekte Version seiner selbst ist.

Und ich verspreche dir, wenn du anfängst, das zu sehen, fängt das Abenteuer Leben erst richtig an.

Und du kannst dich erinnern an das, was dir immer schon Spaß gemacht hat, als Kind, was du heute noch besonders gern machst, wobei dein Herz jubelt.

Da bist du dann schon ganz nah dran!

Und dann schau noch einmal in dich. Wie siehst du dich selbst als Kind? Liebst du dich selbst?

Fühle noch genauer hinein, bis auf deinen Lebenskern und sieh dich einfach als ein Kind, als ein kleines geliebtes und gewolltes Kind - egal, ob du das glaubst oder nicht -  das mit seiner noch unverfälschten Art in dieses Leben gerutscht ist. Sieh dich als das absolut liebenswertes Wunder ohne Arg, als das kleine Baby, dass du bis heute noch irgendwo in dir bist.

Und gibt dir dann als kleines unbedarftes Wesen selbst all die Zuneigung und Liebe, die du im Außen eventuell nicht bekommen hast und die du heute auch von anderen nicht mehr brauchst. Weil du selbst es bist, die sich diese Zuneigung und Liebe schenken darf.

Das bringt dich einen großen Schritt weiter – heraus aus dem Denken in Optionen. Weil du dich selbst liebst, wie du ganz am Anfang warst, du darfst das ruhig oft betonen.

Und weil du dich dann irgendwann als Ganze selbst liebst. Das sind die ersten und wichtigsten Schritte. Sie sind nicht ganz einfach – verstehe ich gut.

Aber du kannst das, weil ich das auch gekonnt habe.

Denn du gehst weiter, du begleitest dich als Kind und als Heranwachsende und schon fällt dir es wieder ein – du erinnerst dich? Wir haben das schon einmal gemacht. Wir haben gemeinsam darüber nachgedacht, womit du in der Kindheit deine Zeit verbracht hast, was du am liebsten getan hast und warum. Und das mit Hilfe eines Lückentextes. Hier schließt sich wieder ein Kreis.

 

Entdecke die Muster, die sich durch dein ganzes Leben ziehen. Was hast du nie so richtig gern gemacht? Und wofür hast du dich begeistern können?

Was zieht sich bis heute durch? Was hat sich verändert. Sei dankbar für die Entwicklung.

An dieser Stelle bist du ganz wieder nah daran an deiner Priorität

Schau dir aber auch deine Misserfolge an, dein Scheitern. Sind nicht gerade sie es, die dir neue Wege eröffnet haben? Sind es diese Misserfolge nicht, aus denen du am meisten gelernt hast? Sei auch dafür dankbar. Sei auch dankbar für die Umwege, die du gegangen bist, die du gehen durftest. Manchmal haben sich große Chancen für dich gerade aus den Umwegen ergeben. Sei dankbar dafür.

Schau dir die Menschen an, die mit dir gegangen sind. Die heute vielleicht gar nicht mehr da sind, weil sie nur für eine bestimmte Zeit in deinem Leben wichtig waren.

Schau dir die Menschen an, die dich jetzt begleiten. Sind sie die Richtigen? Oder hindert sie dich daran, weiter voranzukommen auf deinem eigenen Weg. „Bleib so wie du bist.“ Wenn du Menschen kennst, die dir so etwas sagen, gehe ihnen fortan aus dem Weg. Das Leben ist Veränderung, da geht kein Weg dran vorbei. Du darfst dich auch verändern, wachsen, deine ureigene Aufgabe erkennen. Und wenn sie dir einfach nur nicht gut tun, sind sie auch nicht die Richtigen.

Wenn sie aber die Richtigen sind, frage sie einmal, was sie von dir halten, worin sie deine besten Eigenschaften sehen. Ich garantiere dir, du wirst überrascht sein.

Meine beste Freundin Birte hat zum Beispiel auf diese meine Frage an sie geantwortet: „Du bist treu“.

Das hätte ich nie erwartet, denn „treu sein“ war für mich bis dato keine anzustrebender Eigenschaft.

Lange habe ich mit ihr darüber gesprochen und darüber nachgedacht. Und ich konnte mich Stück für Stück darin wieder erkennen, denn:

Wenn ich jemanden in mein Herz schließe, dann ganz und gar, dann gehe ich mit demjenigen bis heute über Stock und Stein.

Ich bin aber auch heute jemand, die sich traut, sich von Menschen zu trennen, die nicht mehr passen.

Und ich kann auf neue Menschen, vor allem auf neue Frauen zugehen. Im „echten Leben“ oder online, da mache ich heute kaum mehr einen Unterschied. Ich denke, dass wir uns untereinander vernetzten dürfen, ja, sogar sollen, wir Frauen mit unseren je besonderen Geschichten, wenn wir etwas verändern möchten in unserer Welt.

Auf diese Art und Weise sind mir die Weggefährt*innen über den Weg gelaufen, von denen ich in der Folge erzählen möchte. Ich habe sie kennenlernen dürfen und sie sind mir ans Herz gewachsen und zwar besonders die, die ich erst im Rahmen meines Buches kennengelernt habe.

Du fragst, wie du dir dieses Kennenlernen vorstellen darfst? Wie gesagt, Ich lerne heute super gerne neue Leute kennen und während der Corona Zeit war die einzige Möglichkeit dazu die online Variante.  Damals habe ich angefangen, interessante Profile bei LinkedIn und Facebook und vor allem die Menschen dahinter ;-) anzuschreiben, und mich mit ihnen zu vernetzen. Mit vielen haben sich daraus Beziehungen entwickelt, die für sich stehen.

Vor allem sind es Frauen, mit denen ich regelmäßig per Zoom ins Gespräch gehe. Und was für Gespräche – ich kann dir sagen, manchmal kommen wir von jetzt auf gleich auf Themen, die so tief sind, das beide Seiten so viel davon lernen.

Aus einigen dieser Kontakte sind Freundschaften entstanden. Aus anderen wurden Interviewpartner*innen. Denn fast unweigerlich haben sich Frauen geoutet, wenn ich von meiner eigenen Geschichte erzählt habe und von meinem Buchprojekt. Und so manche hat sich sofort bereit erklärt, mir ein Interview zu geben. Und diese Interviews hatten es dann wieder in sich, so dass auch aus den Interviews heraus z.T. enge Kontakte entstanden sind.

Du merkst, wir sind jetzt soweit, dass auch du sie kennenlernen darfst. Frauen und ein Mann, die ihre ganz besonderen Geschichten erzählen. Und das sind Geschichten, die unter die Haut gehen. Sie sprechen offen über ihre Erfahrungen und ihre Traumatisierungen – allerdings meist ohne die ganz schmutzigen Details. Und wie sie es geschafft haben, da raus zu kommen. Auf welche Art und Weise sie sich noch einmal neu aufgestellt haben.

Damit du siehst: Das kannst du auch!